Unsere Großeltern verwendeten dazu die Dachböden: Vor ein paar Jahren haben wir einen Schuppen vor dem Herrenhaus restauriert, der für die Reifung und Alterung des Vin Santo in Holzfässern eingerichtet wurde; dabei haben wir hervorragende Ergebnisse erzielt.

Die zur Herstellung des Vin Santo del Chianti verwendeten Trauben (Trebbiano, Malvasia bianca, Colorino, San Colombano usw.) werden in Kisten gesammelt und in einen Raum gebracht, in dem sie einige Monate lang gelagert werden.


Im Dezember werden diese Trauben gekeltert. Der besonders dichte Most wird sofort in kleine Fässer (Caratelli) gefüllt, in denen eine sehr langsame und unvollständige Gärung erfolgt.

Um den korrekten aromatisch-oxidativen Prozess einzuleiten, wird in die Fässer zusammen mit dem Most etwas Hefesatz („Mutter“ genannt) eingefüllt, der aus den Jahren zuvor stammt.

Es beginnt nun eine lange Lagerungs- und Reifezeit, die gemäß dem Disziplinar des Vin Santo del Chianti mindestens vier Jahre betragen muss.


Der Wein nimmt in dieser Zeit Aromen und wertvolle Substanzen aus dem Holz auf.

Die Herstellung des Vin Santo ist ein langsamer, handwerklicher Prozess, der einer großen, aus der Tradition gewonnenen Erfahrung bedarf.

Um eine Vorstellung davon zu geben: Aus 100 kg frischen Trauben werden höchstens 3 Liter Vin Santo gewonnen!

Aus diesen Gründen kann man den Vin Santo als einen kostbaren Nektar bezeichnen, der nur den liebsten Gästen serviert wird.